Planungsbüro Hydrobiologie

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Makrozoobenthos von Stillgewässern der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
Probenahme

Probenahme an der Kleinen Göhlenze (Foto: J. Deckert)

Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union dient dem Erhalt besonders schützenswerter Lebensräume und Tier- und Pflanzenarten Europas. Die einzelnen Länder werden darin unter anderem verpflichtet, für den Schutz der in den Anhängen der Richtlinie genannten Biotope und Arten besondere Schutzgebiete auszuweisen und den Zustand dieser Gebiete regelmäßig zu untersuchen (Monitoring).

Zu den schützenswerten Lebensräumen gehören auch verschiedene Seentypen. Die Stillgewässer werden dabei durch ihre Trophie (Bioproduktions-, bzw. i.w.S. Nährstoffverhältnisse), den Gehalt an basischen Kationen und Huminsäuren und die vorherrschende Vegetation charakterisiert. Auch beim Makrozoobenthos haben sich einzelne Arten auf bestimmte Gewässertypen spezialisiert, hier herrscht jedoch noch großer Forschungsbedarf, welche Arten für ein Monitoring geeignet sind.

    Folgende Stillgewässertypen sind in der Richtlinie enthalten:

  • Oligotrophe Stillgewässer des Flach- und Hügellandes mit Vegetation der Littorelletalia uniflorae (Lebensraumtyp 3110)
  • Oligo-mesotrophe, basenarme Stillgewässer der planaren bis subalpinen Stufe (Lebensraumtyp 3130)
  • Oligo-mesotrophe kalkhaltige Stillgewässer mit benthischer Armleuchteralgen-Vegetation (Lebensraumtyp 3140)
  • Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition (Lebensraumtyp 3150)
  • Dystrophe Seen (Moorseen, Braunwasserseen)(Lebensraumtyp 3160)

Die vier letztgenannten Seentypen kommen in Brandenburg vor. Für die Lebensraumtypen 3140-3160 besitzt das Bundesland eine besondere Verantwortung, weil sie in der gewässerreichen jungeiszeitlichen Landschaft besonders häufig anzutreffen sind.

Besonders selten sind oligotrophe, d.h. extrem nährstoffarme und tiefe, Gewässer, die z.B. durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft gefährdet sind. In Brandenburg gibt es neben dem Großen Stechlinsee nur sehr wenige Seen dieses Typs. Basenarme Gewässer kommen hier naturbedingt nur in wenigen Regionen vor, weil in großen Teilen des Landes aus dem kalkreichen eiszeitlichen Geschiebemergel Carbonationen ausgewaschen werden und in die Seen gelangen.

Nitellopsis

Armleuchteralgen-Grundrasen mit Kamm-Laichkraut
(Foto: R.Müller)

Im Jahr 2002 wurden daher im Auftrag des Landesumweltamtes Brandenburg repräsentative Gewässer der vier im Land vorkommenden Lebensraumtypen untersucht, um Erkenntnisse über die limnochemischen Verhältnisse sowie die typischen Pflanzen- und Tierarten dieser Biotope zu gewinnen und ein künftiges Monitoringprogramm zu entwickeln. Hauptauftragnehmer war das Seenprojekt Brandenburg e.V., das Planungsbüro Hydrobiologie hat die Besiedlung durch das Makrozoobenthos untersucht.

    Folgende Gewässer wurden untersucht:

  • mesotroph-basenarme: Gr. Milasee, Kl. Kronsee, Kl. Göhlenze
  • mesotroph-kalkhaltige: Torgelowsee, Kl. Lychensee, Plötzensee bei Flecken Zechlin, Mittl. Giesenschlagsee
  • eutrophe: Kl. Plessower See, Stübnitzsee, Densowsee, Dolgensee, Paulsee
  • dystrophe: Teufelssee bei Fürstenberg, Moorkolk bei Warthe, Gr. Bussensee, Runder Köllnsee
Ilyocoris

Raubwanze Ilyocoris cimicoides vertilgt stark gefährdete
Ruderwanze Cymatia bonsdorfii (Foto: J. Deckert)
Plessower See

Der Kleine Plessower See mit blühendem Wasserschlauch
(Foto: L. Hendrich)

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